Testsysteme

Geben Sie genaue Informationen über den Status des Relais an

Aufgabe der Schutztechnik ist es, mittels exakt und zuverlässig arbeitender Schutzeinrichtungen die in Energieversorgungsnetzen unvermeidbaren Störungen schnell und sicher zu erkennen und durch selektives Ausschalten der gestörten Netzteile Beeinträchtigungen auf ein Minimum zu reduzieren. Durch den Einsatz geeigneter Schutzeinrichtungen kann die Betriebssicherheit komplexer elektrischer Netze und Anlagen entscheidend verbessert werden. Die Sicherstellung der korrekten Funktionsweise über die gesamte Einsatzdauer kann jedoch nur durch regelmäßige Prüfungen der verwendeten Schutzeinrichtungen erreicht werden. Mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung automatischer Relais-Prüfsysteme finden sich in der dritten ARTES-Generation wieder. Zur Steuerung und Bedienung präsentierte KoCoS bereits 1996 als erster Anbieter eine windowsbasierende Prüfsoftware und ist bis heute Vorreiter bei der Gestaltung einer übersichtlichen und ergonomischen Benutzeroberfläche.

Produktübersicht

Die Prüfsysteme ARTES 460|560 sind praxisgerechte Lösungen für nahezu alle Aufgaben zur Relaisprüfung.

ARTES 460

Kompaktes Prüfsystem für dreiphasige Prüfungen, universell einsetzbar zur Prüfung von digitalen Schutzrelais.
Artikelnummer 00001302

ARTES 560

Kompaktes Prüfsystem für dreiphasige Prüfungen mit besonders leistungsstarkem Stromverstärker zur Prüfung von digitalen und wandlerstromversorgten Schutzrelais.
Artikelnummer 00001304

Anwendungen

Die Prüfsysteme ARTES 460|560 dienen zur Funktionsprüfung und zur Prüfung eingestellter Anrege- und Auslösekennlinien, einschließlich etwaiger Kurzunterbrechungsfunktionen von Schutzeinrichtungen wie:

  • Distanzschutzrelais
  • Differentialschutzrelais
  • UMZ/AMZ-Relais
  • Spannungs-, Frequenzrelais

Zusätzlich können auch Leistungs-, Spannungs-, Strom- und Frequenzumformer geprüft und kalibriert werden. Mit vier Spannungs- und sechs Stromausgängen lassen sich auch anspruchsvollste Prüfaufgaben an statischen, digitalen und wandlerstromversorgten Schutzrelais ohne Zusatzeinrichtungen bewältigen. Die Berechnung der Prüfgrößen und die Steuerung des Prüfablaufs erfolgt vollautomatisch.

Ausstattung und Handhabung

ARTES 460 | 560 sind die kompakten und universellen Lösungen für die Prüfung von Schutzrelais aller Art. Aufgrund der integrierten Bedieneinheit, dem geringen Gewicht und der minimalen Geräuschentwicklung eignen sich die robusten Prüfsysteme gleichermaßen für den Vor-Ort-Einsatz als auch für die Verwendung im Labor.

Lokale Bedienung über 3,5“-Touchscreen

Die Bedienung und Steuerung von ARTES 460 | 560 kann mit der ARTES-Prüfsoftware per PC oder auch über die integrierte Bedieneinheit erfolgen. Die Bedieneinheit verfügt über einen hochauflösenden, resistiven 3,5“-Touchscreen, zwei Funktionstasten und ein Drehauswahlrad. Die übersichtlich strukturierte Bedienoberfläche führt den Benutzer intuitiv und schnell zum Ziel. Die Prüfeinrichtung reagiert unmittelbar auf Benutzeraktionen, alle Abläufe erfolgen direkt und flüssig. Eingaben gehen mit dem ergonomischen Drehauswahlrad schnell von der Hand. Der integrierte Leuchtring bietet eine gut sichtbare Anzeige der Prüfstatus, akustische Signale informieren zusätzlich und geben zudem ein Feedback bei Einstellungen und während der Prüfung. Eine USB- und eine Ethernet-Schnittstelle ermöglichen die direkte Anbindung an PCs sowie beliebige Netzwerke.

Signalisierung aller Zustände über LEDs

Die Zustände und die Betriebsarten der Ein- und Ausgänge werden über LEDs in der Gerätefront signalisiert. Ein kurzer Blick genügt um zu erkennen, welche Ausgänge aktiv sind und welche Zustände an den binären Ein- und Ausgängen anstehen.

Analoge und binäre Messeingänge

ARTES 460|560 verfügen über acht verpolungssichere binäre Eingänge, die für die Messung potentialfreier oder potentialbehafteter Kontakte parametrierbar sind. Neben den binären Messeingängen stehen zusätzlich acht analoge Eingänge mit umschaltbarem Messbereich zur Verfügung.

Ausgabe von Steuerbefehlen über Binärausgänge

ARTES 460|560 bieten die Möglichkeit, die zu prüfende Schutzeinrichtung neben analogen Messgrößen auch mit binären Signalen anzusteuern. Diese werden gleichzeitig zu den analogen Größen generiert und können als Steuerbefehle für die Schutzeinrichtung während des Prüfablaufs verwendet werden.

Prüfen von Schutzeinrichtungen mit Kleinsignaleingängen

Spezielle „Low-Level“-Ausgänge mit sehr hoher Genauigkeit bieten die Möglichkeit, auch Schutzeinrichtungen mit Kleinsignaleingängen zu prüfen. Das Verhalten unterschiedlicher Sensoren wie z.B. Rogowski-Spulen wird dabei exakt nachgebildet.

Separate Hilfsspannungsversorgung

Die Prüfsysteme ARTES 460 | 560 verfügen standardmäßig über eine separate Hilfsspannungsversorgung. Die Hilfsspannung kann beispielsweise für die Speisung des Prüfobjekts verwendet werden. Der Einstellbereich liegt zwischen 12…260 VDC.

Betrieb in senkrechter Geräteposition

Sämtliche Anschlüsse zur Anbindung des Prüflings befinden sich ergonomisch angeordnet und leicht zugänglich in der Gehäusefront. Auch die Stromversorgung und die externen Schnittstellen sind in der Gerätefront angeordnet. Die Prüfgeräte ARTES 460 | 560 können, wenn kein Arbeitstisch vorhanden ist, auch senkrecht stehend betrieben werden.

Die Prüfsoftware ARTES

ARTES ist die neue Relaisprüfsoftware, die aufgrund ihrer Funktionalität und der Microsoft Fluent-Benutzeroberfläche ein Novum darstellt. Damit ist KoCoS erneut Vorreiter bei der Entwicklung windowsbasierender Prüfsoftware.

Die Microsoft Fluent-Benutzeroberfläche ist eine umstrukturierte, mit neuen Funktionen ausgestattete Benutzeroberfläche. Die ARTES-Prüfsoftware wurde mit dem Fluent-Interface ausgestattet, um noch effizienter und schneller arbeiten zu können. Traditionelle Menüs und Symbolleisten wurden durch eine neue Multifunktionsleiste (Ribbon) ersetzt. Die Vorteile dieser Benutzeroberfläche sind das leichtere Handling, Zeitersparnis durch kontextbezogene Registerkarten sowie die kurze Eingewöhnungsphase bei der Bedienung.

Übersichtliches, prüfobjektbezogenes Asset-Management

Eine Besonderheit stellt auch das Asset-Management dar. Es zeichnet sich durch die globale Festlegung vorhandener Schutzfunktionen sowie die Ableitung und Vererbung von zahlreichen Typvorlagen aus. Weiterhin sind die gezielte Anpassung von Relaiseinstellungen und Prüfanweisungen sowie globale Einstellungen bezüglich Wandler, Erdung und Drehfeldrichtung möglich. Das Asset-Management ermöglicht auch die Einbindung und Verwaltung externer Dokumente. Alle erforderlichen Informationen stehen somit jederzeit zur Verfügung.

Grafische Darstellung der Anschlussschemata

Eine grafische Darstellung der Anschlussschemata ist ebenfalls in der ARTES-Prüfsoftware zu finden. Diese erleichtert die Anbindung des Prüflings und hilft, Anschlussfehler weitestgehend zu vermeiden. Für die verschiedenen Schutzfunktionen sind vordefinierte Modelle hinterlegt, deren direkte Auswahl die Parametrierung wesentlich vereinfacht.

Individuelle Prüfpläne

Für jeden Prüfling kann auf einfache Weise ein individueller Prüfplan erstellt werden. Einzelprüfungen lassen sich zu kompletten Geräte- oder Typprüfungen zusammenstellen. Diese können dann beliebig oft unter exakt den gleichen Prüfbedingungen wiederholt werden und ermöglichen dadurch die Automatisierung ganzer Prüfabläufe.

Darstellung und Auswertung der Messergebnisse

Während der Prüfung werden der Verlauf der analogen Ausgabegrößen und die von ARTES erfassten Meldungen und Kommandos des Prüflings zeitrichtig zueinander in Echtzeit angezeigt. Die Darstellung erfolgt sowohl grafisch als auch numerisch. Die Prüfung kann schon während des Ablaufs genau verfolgt und bewertet werden.

ARTES-Prüfmonitore

Generell können alle Prüfaufgaben mit dem im Lieferumfang enthaltenen VD-Monitor erledigt werden. Zusätzlich bietet die ARTES-Software verschiedene komfortable, speziell auf die Überprüfung unterschiedlicher Schutzfunktionen abgestimmte Prüfmonitore. Mit diesen können Prüfungen unterschiedlicher Relais vereinfacht, automatisiert und damit deutlich beschleunigt werden.

VD-Monitor

Der VD-Monitor ermöglicht die Prüfung aller Schutzfunktionen durch manuelles Einstellen der Prüfgrößen. Neben der Eingabe von Sekundärwerten lassen sich auch alle Einstellungen direkt über Primärgrößen vorgeben. Ein mühevolles manuelles Umrechnen der Größen ist nicht mehr erforderlich. Die Ausgangssignale der Strom- und Spannungsverstärker werden völlig unabhängig voneinander in Amplitude, Phase und Frequenz eingestellt und während der Prüfung variiert. Darüber hinaus können die Ausgangssignale bestimmter oder aller Verstärkerausgänge auch rampenförmig im eingestellten Bereich durchlaufen werden.

IT-Monitor
Artikelnummer 00001253

Mit dem IT-Monitor können die Kommandozeiten und auch die Richtungsempfindlichkeit von Überstromrelais mit stromabhängiger oder stromunabhängiger Zeitverzögerung überprüft werden. Die Prüfgrößen werden für den eingestellten Prüfstrom und die gewählte Fehlerart automatisch vom Programm berechnet. Die Festlegung der Amplitude des Prüfstroms erfolgt im Strom-ZeitDiagramm. Die Auswertung der Prüfung erfolgt unter Berücksichtigung der eingestellten Auslösekennlinie, die im Programm frei parametriert werden kann. Darüber hinaus sind alle Standardkennlinien nach IEC und ANSI bereits fest hinterlegt. Eine Funktion für die Überprü- fung des Richtungsentscheids steht im IT-Monitor ebenfalls zur Verfügung. Hierbei werden dem Relais neben den Strömen auch die entsprechenden Spannungen zugeführt.

IMP-Monitor
Artikelnummer 00001254

Mit dem IMP-Monitor können die Kommandozeiten und die Impedanzkippstufen von Distanzschutzeinrichtungen überprüft werden. Die Prüfgrößen werden für die eingestellten Fehlerimpedanzen und die gewählte Fehlerart automatisch vom Programm berechnet. Die Festlegung der gewünschten Fehlerimpedanz erfolgt in der Impedanzebene oder im Staffelplan. Darüber hinaus bietet der IMP-Monitor die Möglichkeit, die AWE-Funktion der Schutzeinrichtung zu überprüfen. Ziel der Prü- fung ist es hierbei, die Pausenzeiten einer erfolgreichen oder auch einer nicht erfolgreichen AWE nachzuweisen.

TRANSIG-Monitor
Artikelnummer 00001255

Mit dem TRANSIG-Monitor lässt sich die korrekte Funktion des Prüflings unter realen Bedingungen nachweisen. Der Monitor ermöglicht die vollgrafische Darstellung und die Ausgabe von Aufzeichnungen aus Störwerterfassungssystemen oder digitalen Schutzrelais, die im genormten COMTRADE-Format vorliegen. Die entsprechenden Signalverläufe werden bei Prüfungen als transienter Ablauf über die Prüfeinrichtung „abgespielt“. Darüber hinaus enthält der TRANSIG-Monitor einen Signaleditor, welcher die Parametrierung und Berechnung beliebiger Signalverläufe ermöglicht. Diese können aus einer Grundfunktion, z.B. einem Sinus, und deren Überlagerung mit einer oder mehreren Überlagerungsfunktionen, wie z.B. einem Gleichanteil, Exponentialfunktionen, Harmonischen, etc., generiert werden.

SYNC-Monitor
Artikelnummer 00001256

Mit dem SYNC-Monitor können Parallelschaltgeräte und Synchronisiergeräte mit Frequenz- und Spannungsabgleicher überprüft werden. Die zu synchronisierenden Systeme werden bei der Prüfung durch die Spannungen der Prüfeinrichtung nachgebildet. Es besteht hierbei die Möglichkeit, die Amplitude und die Frequenz der Prüfgrößen manuell oder auch durch Stellbefehle des Synchronisiergerätes zu verändern. Die Prüfgrößen und auch die Spannungs-, Frequenz- und Phasendifferenz zwischen der zu synchronisierenden Spannung und der Referenzspannung werden während der Prüfung in Echtzeit numerisch im SYNC-Monitor angezeigt. Die Phasendifferenz wird zusätzlich auch grafisch im Synchronoskop abgebildet. Direkt nach einer Prüfung erfolgt automatisch die Auswertung der Messwerte. Die Prüfgrößen werden dabei in tabellarischer Form zum Zeitpunkt des Prüfungsbeginns, des Schaltbefehls und zum Zeitpunkt des Schließens des Leistungsschalters unter Berücksichtigung der LeistungsschalterEigenzeit angegeben.

DIFF-Monitor
Artikelnummer 00001257

Der DIFF-Monitor ermöglicht die Überprüfung der Auslösekennlinie und der Kommandozeiten von Differentialschutzrelais. Die Prüfgrößen werden automatisch unter Berücksichtigung der Transformatorendaten und der Wandlerdaten berechnet. Hierzu wird z.B. bei Transformatoren mit phasendrehender Schaltgruppe, z.B. YD 5, vom Programm eine Phasenanpassung der im Differentialschutz zu vergleichenden Ströme der Ober- und Unterspannungsseite durchgeführt. Neben der Schaltgruppenanpassung wird auch eine Amplitudenanpassung vorgenommen. Die Auswertung der Prüfung erfolgt unter Berücksichtigung der eingestellten Stabilisierungskennlinie der Differentialschutzeinrichtung.

TD-Monitor
Artikelnummer 00001258

Mit dem TD-Monitor können Messwertumformer auf einfache Weise überprüft werden. Neben Strom-, Spannungs-, Frequenzund Phasenumformern lassen sich auch Wirk-, Blind- und Scheinleistungsumformer sowie Geräte prüfen, die für die Leistungsfaktor- bzw. Blindleistungsfaktormessung eingesetzt werden. Die Ausgangsgröße des Umformers wird während der Prüfung über die Analogeingänge von ARTES aufgezeichnet. Die Prüfgrößen und das Ausgangssignal des Umformers werden während der Prüfung in Echtzeit numerisch im TD-Monitor angezeigt. Darüber hinaus wird der absolute Fehler, der relative Fehler und der Fehler bezogen auf den Skalenendwert (Fullscale Error) berechnet und numerisch sowie grafisch dargestellt.

SmartSequencer
Artikelnummer 00001259

Mit dem SmartSequencer können beliebige Prüfabläufe erstellt werden. Ein Prüfablauf ist hierbei vergleichbar mit einer Prüfsequenz im VD-Monitor, die aus mehreren statischen und auch dynamischen Signalverläufen bestehen kann. Die einzelnen Verläufe, auch Zustände genannt, haben im VDMonitor aber eine fest vorgegebene Dauer und werden sequentiell hintereinander abgespielt. Der SmartSequencer ermöglicht darüber hinaus, diese Zustände ereignisgesteuert „ablaufen“ zu lassen. Für jeden Zustand kann eine eigene Weiterschaltbedingung (Transition) festgelegt werden. Dies kann beispielsweise die Reaktion des Prüflings in Form eines Binärsignals oder auch eine fest eingestellte Zeit sein.

PIC-Monitor
Artikelnummer 00001260

Mit dem PIC-Monitor können die Anrege- und Rückfallwerte von Schutzrelais ermittelt werden. Dies kann z.B. auch der Ansprechwert der zweiten Hochstromstufe von Überstromrelais sein. Die Prüfgrößen werden hierzu als stufenförmig gepulste Rampen ausgegeben. Die Amplituden werden so lange erhöht, bis der Ansprechwert erreicht ist. Danach erfolgt automatisch die Umschaltung auf eine stufenförmig fallende Rampe zur Ermittlung des Rückfallwertes. Das Programm berechnet die Prüfgrößen bezüglich der eingestellten Start- und Endwerte der Rampen sowie der gewählten Fehlerschleife vollautomatisch. Die Reaktion des Prüflings wird während der Prüfung in Echtzeit aufgezeichnet und anschlie- ßend ausgewertet.

QU-Monitor
Artikelnummer 00001274

Der QU-Monitor ermöglicht die vollautomatische Prüfung der Q-U-Schutzfunktion. Hierbei werden von den Herstellern der Schutzgeräte unterschiedlich realisierte Ansprechkennlinien der Q-U-Schutzfunktion unterstützt. Neben der Verifikation der Auslösekennlinie können auch die Ansprech- und Rückfallwerte des Schutzrelais für die Unterspannungsschwelle, den Mindeststrom und der Mindestblindleistung sowie der Winkelbereich der Blindleistungsrichtung überprüft werden. Durch die Auswahl einer Fehlerschleife lassen sich auch phasenselektive Fehlerarten nachbilden. Neben der Unterspannungsschwelle kann hiermit auch die Funktion der logischen UND-Verknüpfung in einem Prüfschritt nachgewiesen werden.

PDF HERUNTERLADEN